"Wüstenbuch" - Kompositionsauftrag an Beat Furrer

Theater Basel, Schweiz

Die Wüste ist ein Ort des Fremden. Sie ist Sinnbild einer unfasslichen Leere, Metapher für den Tod und das Nichts und immer wieder Projektionsfläche für die Angst vor dem Verlust der Erinnerung. Zahlreiche Autoren haben sich mit dem Phänomen Wüste in ihren Texten auseinander gesetzt. Ingeborg Bachmanns dem "Todesarten-Projekt" entnommene "Wüstenbuch-Fragmente" sind hierfür eindrückliche Beispiele. Beat Furrer und Händl Klaus haben sie zu Teilen in den textlichen Entwurf ihres neuen Musiktheaters einfließen lassen. Eine weitere Säule des Librettos bildet ein von Händl Klaus neu geschriebener Text sowie Gedichte von Angel Valente, Nazim Hikmet und der altägyptische Papyrus 3024, in dem ein Unbekannter seine Sehnsucht nach dem Tod niederschrieb. Der Papyrus wird in der neuen Übertragung von Jan Assmann verwendet, der in seinem Aufsehen erregenden Buch "Tod und Jenseits in Ägypten" zahlreiche Totentexte sammelte und so einen entscheidenden Beitrag über das Verhältnis der Alten Ägypter zum Tod, über die Gleichzeitigkeit von Todesritual und vitaler Lebensfeier lieferte. Die Uraufführung findet in der Regie von Christoph Marthaler im März 2010 im Musical Theater in Basel statt. 

Montag, 15. März 2010
Musical Theater, Basel

Weitere Informationen:
www.theater-basel.ch