Zeitschrift für Musik von 1921
 

Tonalität: Konzepte und Praxis 1900-1950

Humboldt-Universität zu Berlin

Das wissenschaftliche Projekt "Tonalität: Konzepte und Praxis 1900-1950" wird sich dem theoretischen und kompositorischen Umgang mit einem Phänomen widmen, das von unterschiedlicher Seite als historisch obsolet und ideologisch suspekt abgetan wurde. Tonalität schien für die Musik des 20. Jahrhunderts lange Zeit eine überholte nmusikalische Kategorie zu sein, behaftet mit dem Makel der Rückständigkeit und gar des Reaktionären. Indes ist in den letzten Jahrzehnten ein Wandel zu beobachten, der sich sowohl im zeitgenössischen Komponieren als auch in der musikwissenschaftlichen wie musiktheoretischen Diskussion wiederspiegelt und eine neue Offenheit gegenüber dem Phänomen erkennen lässt. Im Rahmen einer von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützten wissenschaftlichen Konferenz soll im Herbst 2010 und einer sich daran anschließenden Buchpublikation die unterschiedlichen konzeptionellen Auffassungen sowie die kompositorische Praxis von Tonalität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgearbeitet werden. Ziel des Projekts, das an der University of North Carolina at Chapel Hill und der Duke University of Durham, USA, durchgeführt wird, besteht nicht nur darin, dem Phänomen "Tonalität" neue Facetten abzugewinnen, sondern es sollen auch neue Perspektiven auf die Musik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts insgesamt eröffnet und zugleich Kontinuitäten sichtbar gemacht werden, die das frühe und das späte 20. Jahrhundert miteinander verbinden.

September 2010
University of North Carolina at Chapel Hill und Duke University of Durham, USA

Weitere Informationen:
www.muwi.hu-berlin.de