Das musikalische Erbe Karlheinz Stockhausens

Musikwissenschaftliches Seminar der Georg-August-Universität Göttingen

Als Karlheinz Stockhausen im Dezember 2007 starb, hinterließ er ein umfangreiches kompositorisches Œuvre, das zur Musikgeschichte nach 1950 mit vielen Innovationen und herausragendenden Werken beigetragen hat. So wie der Tod einerseits ein Lebenswerk abschließt und es erlaubt, das Schaffen eines Künstlers unter immanenten Gesichtspunkten zu betrachten, wirft er andererseits für die Wissenschaft Fragen auf, die die zukünftige Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand betreffen. In diesem Spannungsfeld des Unmittelbaren, das noch kaum vorhandene historische Distanz zum abgeschlossenen Werkganzen kennzeichnet, sollen erstmals im Rahmen eines von der EvS Musikstiftung geförderten, internationalen wissenschaftlichen Workshops im Rahmen der 14. Internationalen Stockhausen-Kurse für Musik Kürten, Perspektiven und Richtungen fokussiert werden, die sich für die musikwissenschaftliche Forschung neu eröffnen. Dabei gilt es, nicht nur kompositionsspezifische Charakteristika innerhalb von Stockhausens musikalischem Erbe in den Blick zu nehmen, sondern auch den Kontext geschichtlicher Einordnung, Bewertung und Nachhaltigkeit ins Zentrum zu rücken. Reflektiert werden sollen zudem Impulse und Einflüsse, die sich als Wechselwirkung zwischen Stockhausens Schaffen und der zeitgenössischen Kunst im Allgemeinen respektive der Kompositionspraxis im speziellen ausmachen lassen. Daneben soll Überlegungen Raum gegeben werden, welches prospektive Potenzial mit Stockhausens Musik verbunden ist und wie es den kompositorischen Werdegang des 21. Jahrhunderts prägen könnte. Initiatorin und Organisatorin des wissenschaftlichen Workshops ist die Musikwissenschaftlerin Morag Josephine Grant der Georg-August-Universität Göttingen, eingeladen sind unter anderem die Musikwissenschaftler Mark Delaere, Rudolf Frisius, Hans Tutschku.

9.‑11. August 2011
Kürten

Weitere Informationen:
www.uni-goettingen.de