Giacinto Scelsi Revisited

Klangforum Wien, Österreich

Im Auftrag des Klangforum Wien hat sich Uli Fussenegger über ein Jahr lang der Aufarbeitung der digitalisierten Bänder der von Giacinto Scelsi hinterlassenen Tonaufnahmen gewidmet und ist zu Erkenntnissen gelangt, welche die gängigen Vorstellungen über Scelsis Kompositionstechnik und Arbeitsweise revolutionieren werden. In Zusammenarbeit mit der Fondazione Scelsi hat das Klangforum Wien acht Komponisten eingeladen, neue Ensemblewerke auf der Grundlage der substanzreichsten elektronisch notierten Kompositionsskizzen Scelsis zu schaffen. Die Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützt die Kompositionsaufträge an Georg Friedrich Haas, Tristan Murail, Hans Zender und Fabien Lévy, die im Mai 2013 beim Acht Brücken Festival in Köln und 2014 bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik sowie im Rahmen der Biennale di Venezia aufgeführt werden. 
Das kompositorische Schaffen Giacinto Scelsis hat viele sehr unterschiedliche Facetten und Aspekte, die als Kristallisationspunkte für Überlegungen über das Komponieren, die Verwendung von Elektronik, die Aufführungspraxis und die grundsätzliche Bedeutung von Musik in unserer Zeit dienen können. Diesen Überlegungen wird in den Konzerten des Gesamtprojekts in zwei aufeinanderfolgenden Konzerten oder in einer langen Konzertnacht in dramaturgisch gestalteter Weise (Gespräch, Film, Originalaufnahmen Scelsis, Demonstrationen an der Ondiola, etc.) nachgegangen werden. Das von der Musik-Akademie Basel geleitete Projekt Giacinto Scelsi Revisited Backstage wird mit einem Team der renommiertesten Scelsi-Forscher die wissenschaftlichen Grundlagen für das Projekt des Klangforum erarbeiten und eng mit dem Ensemble kooperieren.


1. Mai 2013 
Acht Brücken | Musik für Köln
Großer Sendesaal des WDR, Köln, Deutschland

9.–11. Mai 2014
Wittener Tage für Neue Musik, Witten, Deutschland

September 2014
La Biennale di Venezia, Italien

Weitere Informationen:
www.klangforum.at