Foto: Beat Habermacher

 

Kompositionsauftrag an Roland Moser

Sinfonietta Basel, Schweiz

Das von Roland Moser gestaltete Programm bringt zuerst zwei eigene Werke und anschließend „La Valse“ von Ravel und STELE von György Kurtág. „In dieser Reihenfolge!“, schreibt der Komponist. „Die abgründige Virtuosität Ravels (1919!) mündet in Kurtágs STELE, eine tief berührende Musik des Gedenkens. Ein MEMENTO ist auch WAL – für schweres Orchester mit 5 Saxophonen, geschrieben 1980-83. Die Riesenmasse von Instrumenten wird nicht zur Kraftentfaltung eingesetzt, sondern bleibt zart und verletzlich. Zur Uraufführung gelangt eine Studie über verschiedene Aspekte des Verschwindens, den Übergang von Klang zu Erinnerung: Première étude pour les disparitions“, eine Auftragskomposition der Sinfonietta Basel, die von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützt wird. Ein Hauptinteresse des Komponisten dieses Projekts gilt dem Ende von Tönen, Klängen, Klangteilen. Aus „aktiven Pausen“ werden rhythmische Gestalten, gar Melodien, wie zum Beispiel am Ende von Schumanns Papillons das Verschwinden des siebenstimmigen Akkordes.

Damit es möglich wird, das Interesse der Hörenden auf das Verschwinden – mit seinen eigenen Nachwirkungen – zu lenken, bedarf auch das Anfangen einer anderen Aufmerksamkeit. Es ist hier nicht der Ort, auch auf etliche andere Möglichkeiten hinzuweisen, „disparitions“ auf ganz verschiedenen Ebenen erlebbar zu machen. Sie sind gewiss zahlreicher als man zunächst denken mag. Deshalb soll die Idee mit verschiedenen Besetzungen mehrmals durchgespielt werden.

7. Dezember 2013
Stadtcasino Basel, Schweiz

Weitere Informationen:
www.baselsinfonietta.ch