Claudio Abbado

Aus der Laudatio von Ulrich Eckhardt:

Er dirigiert, als halte er ein sehr zerbrechliches Gefäß in Händen. Das Dirigentenpodium als Arbeitsplatz ist ihm keine Kanzel, kein Katheder, kein Kommandostand, schon gar kein Kampfring. Hier soll nichts in Szene gesetzt werden, vor allem nicht der Interpret. Hier soll nicht die Täuschung erzeugt werden, als beginne erst hier und jetzt die Existenz der Musik. . Eher soll das Publikum assoziieren, die Musik sei immer schon da und werde am Ende weiter da sein. So beginnt er, ein kleines Stäbchen aus dem Ärmel zaubernd, einschwingend wie von ungefähr, ganz absichtslos, als wolle er die Musik aus der vorgestellten Unendlichkeit hereinholen.

Aus den Dankesworten von Claudio Abbado:

Ich habe das große Glück, daß ich in meinem Beruf genau das machen kann, was ich mit ganzer Seele machen will: Musik — und darüber hinaus, daß ich diese Musik immer zusammen mit Freunden machen kann, mit Sängern, mit Instrumental-Solisten, und vor allem mit den Orchestermusikern. Ohne sie, ohne ihren Einsatz und ihren Enthusiasmus, ohne die Inspiration, die sie mir immer wieder geben, könnte ich heute nicht hier stehen und diesen Preis entgegennehmen.