Peter Schreier

Aus der Laudatio von Gerd Schönfelder:

Eine Säule seines Erfolges beruht auf seiner Wahrhaftigkeit. Alles, was er singt, ist zutiefst der Wahrheit verhaftet, die der musikalischen Aussage als deren geistiger Keim innewohnt. Den müßigen Streit, ob Kunst überhaupt und Musik gar im besonderen das Wahrheitskriterium verdienen, hat der Sänger Peter Schreier im beifalldurchbrausten Einklang mit seinem Publikum längst für sich entschieden.

Davon gehen die Ermunterungen und Erschütterungen aus, die uns übermannen, daß es wahr ist, wirklich wahr ist, wie dieses Rezitativ oder jene Arie, dieses Lied oder jene musikdramatische Szene durch ihn verlebendigt werden. Wenn er es selbst könnte, sagt sich der einzelne, wenn es ihm aufgeht und den Kopf erleuchtet, würde er es genau so, ganz genau so machen wollen, weil es anders zu machen gar nicht mehr denkbar erscheint. Wenn man über Schreiers Gesang redet, kann man mit dem Wort Wahrheit getrost hantieren. Er bietet sie freigiebig dar.