Biografie

Marko Nikodijevic wurde 1980 im serbischen Subotica geboren und erhielt seinen ersten Musikunterricht am dortigen Musikgymnasium. 1995 begann er mit Kompositionsunterricht bei Srdjan Hofman in Belgrad und war dort ab 1997 Kompositionsstudent an der Universität der Künste, zuerst bei Hofman und dann bei Zoran Erić (2002–2003). 2003 zog er nach Stuttgart, anfangs als Teilnehmer der Sommerakademie für junge Komponisten im Schloss Solitude, später um das Aufbaustudium in Komposition bei Marco Stroppa an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst (2003–2005) zu absolvieren. In Belgrad hatte er außerdem Kurse in Physik und nicht-linearer Mathematik belegt, was sich auch in seiner Musik widerspiegelt, die reichlich Gebrauch von Fraktalen, Chaostheorie und algorithmischen Methoden sowie von instrumentaler und digitaler Klangsynthese und zunehmend auch von electronica, DJing und Techno-Ästhetik macht. 

Nikodijevic wohnt weiterhin in Stuttgart, obgleich ihn eine Reihe renommierter Stipendien unter anderem 2005 nach Weimar („Stipendium Franz Liszt“), 2009 nach Salzwedel, 2011 nach Baden-Baden und 2012–2013 nach Paris brachten, wo er ein Stipendium an der Cité internationale des Arts innehat. Seine Werke wurden 2006 bei den World New Music Days in Stuttgart und 2009 beim UNESCO Rostrum of Composers in Paris (empfohlenes Werk sowohl in der allgemeinen Kategorie als auch in der Kategorie der Komponisten unter 30) gespielt. Er gewann 2003 den Preis des International Young Composers’ Meeting in Apeldoorn, 2008 den Kompositionspreis der dritten Brandenburger Biennale, und 2010, nach zwei vorangegangen lobenden Erwähnungen, den Gaudeamus Preis für sein Orchesterwerk cvetić, kućica…/la lugubre gondola.

Nikodijevics Musik war bei vielen Festivals zu hören, darunter das musikprotokoll im steirischen herbst, das Huddersfield Contemporary Music Festival, der Warschauer Herbst, musica (Strasbourg) und MATA (New York), und zuletzt bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik und den Donaueschinger Musiktagen. grid/index und gesualdo abschrift/antiphon super o vos omnes wurden im Rahmen des Masterstudiengangs 2010–2011 der Internationalen Ensemble Modern Akademie komponiert und uraufgeführt. Weitere wichtige Uraufführungen spielten das Ives Ensemble, das Nieuw Ensemble, das Asko|Schönberg Ensemble, das Nouvel Ensemble Moderne, das Ensemble Insomnio, das Ensemble ascolta, die Brandenburger Symphoniker und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Seine Orchesterwerke wurden außerdem von der Holland Symfonia, dem BBC Scottish Symphony Orchestra unter Ilan Volkov und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Peter Eötvös gespielt.