Carolin Widmann
Foto: Lennard Ruehle

 

Kompositionsauftrag an Enno Poppe

Internationale Beethovenfeste Bonn, Deutschland


Kein Komponist der Vergangenheit wie der Gegenwart kommt an Ludwig van Beethoven vorbei. Das Zukunftsweisende in Beethovens Wahrnehmungsästhetik und Kompositionsstruktur ist bis heute Herausforderung geblieben. Das Beethovenfest Bonn hat bedeutende Komponisten der Gegenwart angeregt, sich mit Ludwig van Beethoven auseinanderzusetzen. Ein Zyklus bereits uraufgeführter Werke von Salvatore Sciarrino (2015), Hugues Dufourt (2016), Vladimir Tarnopolski (2017) und Bernhard Lang (2018) wird durch eine Uraufführung von Enno Poppe 2019 vollendet. Die bisherigen Uraufführungen standen jeweils in einem Spannungsverhältnis zu einem Referenzwerk Beethovens. Seit 2015 wird so mit einer Folge von Uraufführungen jeweils ein neues exemplarisches Werk einer Gattung der Öffentlichkeit präsentiert. Dadurch entsteht ein einzigartiger Werke-Kanon, der als Momentaufnahme im 21. Jahrhundert den Stand des heutigen musikalischen Schaffens zeigt.

Für das Beethovenfest 2019 wird Enno Poppe beauftragt, ein neues Werk zu schreiben, das sich auf Ludwig van Beethovens Violinkonzert, D-Dur op. 61 bezieht. Für diese Uraufführung wird das NDR-Elbphilharmonie Orchester mit Carolin Widmann (Violine) unter der Leitung von Alan Gilbert eingeladen. Eine Wiederaufnahme ist im Beethovenfestjahr 2020 geplant. Im Rahmen der Bonner Jubiläumsfeierlichkeiten zu Beethovens 250. Geburtstag werden alle beauftragten Stücke in einem engen zeitlichen Zusammenhang erklingen. Das Beethovenfest Bonn möchte sein Publikum zur kritischen und konstruktiven Auseinandersetzung mit Ludwig van Beethoven anregen, wobei im Hintergrund immer die Frage nach der heutigen Bedeutung des Komponisten steht. Gerade im Jubiläumsjahr wird sich diese Frage stellen, und der entstandene Werke-Kanon soll diese Frage überzeugend beantworten.

Enno Poppe komponierte bereits als Jugendlicher erfolgreich. Später studierte er Komposition und Dirigieren an der Universität der Künste Berlin, u. a. bei Friedrich Goldmann, Gösta Neuwirth und Carl August Bünte. Weitere Studien führten ihn an das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Seit 1998 leitet er das auf die Interpretation Neuer Musik spezialisierte ensemble mosaik in Berlin. Von 2002 bis 2004 hatte er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Aufträge für Kompositionen erhielt er u. a. von den Salzburger Festspielen, den Berliner Festwochen, dem Ensemble intercontemporain, der Jungen Deutschen Philharmonie, vom Ensemble Modern, dem Klangforum Wien, vom Ensemble musikFabrik, dem WDR, dem SWR für die Donaueschinger Musiktage und die Schwetzinger SWR Festspiele sowie vom BR. Seit 2008 ist Enno Poppe Mitglied der Akademie der Künste und seit 2009 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.


24. September 2019
Saal New York, World Conference Center Bonn, Deutschland


Weitere Informationen:
beethovenfest.de