© Alexandre Delmar

 

Drei Kompositionsaufträge: Streichquartette von Birtwistle, Šenk und Öcal

Kulturforum Witten, Deutschland


Sir Harrison Birtwistle, Nina Šenk und Mithatcan Öcal schreiben für das Arditti Streichquartett neue Werke, die im Rahmen der Wittener Tage für neue Kammermusik 2022 uraufgeführt werden. Sir Harrison Birtwistle hat bereits mehrfach für das Quartett komponiert. Die Neukomposition geht auf ein bereits existierendes Stück für Viola und Cello zurück, Duet for Eight Strings, das sich auf Beethovens Duett mit zwei obligaten Augengläsern bezieht und dem Birtwistle eine Komposition für zwei Geigen gegenüberstellt. Neben Birtwistle werden in diesem Programm auch zwei KomponistInnen der jüngeren Generation zu Wort kommen. Zum einen die slowenische Komponistin Nina Šenk (1982), die in ihrem Streichquartett auf die „die neue Realität“ reagiert, die auch für sie alles verändert: „Die Stille des Lockdowns, die Angst, aber auch die Ruhe und das Gefühl, dass sich die Welt etwas langsamer dreht.“ Erstmals mit der Gattung Streichquartett setzt sich Mithatcan Öcal (1992) auseinander. Der türkische Komponist schreibt eine Art „musica impura“, nicht unähnlich der Idee, wie Hans Werner Henze sie einmal formulierte, „unreine Musik“, die imprägniert ist vom Leben und seinen Erscheinungsformen, die Geschichten erzählt. Eine Musik, die raffiniert und farbig ist, voller Assoziationen und mitunter auch ironische Züge zeigen kann. Die Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht die drei Kompositionsaufträge.


6. Mai 2022
Festsaal, Witten

Weitere Informationen:
wittenertage.de