© Erini Foutedaki

 

Skotom: Kompositionsauftrag an Georgia Koumará

Consord, Münster, Deutschland

Das Skotom überschriebene Programm von Consord sieht neben der von der Ernst von Siemens Musikstiftung finanzierten Komposition der in Köln lebenden gebürtigen Griechin Georgia Koumará auch Werke von Sara Nemtsov und des Gitarristen Nick Didkovsky vor. Unter ‚Skotom‘, Altgriechisch für ‚Dunkelheit‘ versteht man in der Augenheilkunde einen Gesichtsfelddefekt – den Ausfall eines Teiles des Gesichtsfeldes. „Skotomisieren“ ist entsprechend gebräuchlich für „Teile der Realität leugnen, ausblenden, verdrängen“, weil sie psychisch nicht bewältigt werden können.
Das Bedürfnis, Teile der Realität zu leugnen, zu verdrängen oder in Extase zu geraten, spielt in der Rockkultur eine zentrale Rolle, um einem als einengend empfundenen Leben unter Zwängen zu entkommen.
Entsprechend weist auch das Programm Skotom eine starke Nähe zur Rockkultur auf. Aufnahmen aus einer Zusammenarbeit des Ensembles mit dem experimentellen Rockgitarristen Nick Didkovsky bilden den Auftakt. Nemtsovs Orchesterwerk Skotom. Orchesterstück (2019) bewegt sich in einer Klangwelt, die an ausschweifende, mit Rückkopplungen experimentierende Rockgitarrensoli der 1960er und 70er Jahre erinnert. Georgia Koumará erscheint als die perfekte Partnerin für ein Programm, das die Symbiose aus Rock und Neuer Musik anstrebt: In ihren Kompositionen versucht sie eine Umwelt zu schaffen, in der die Rolle der Energie, der Intensität, des musikalischen Flusses und einer andauernden Entwicklung der musikalischen Textur im Rampenlicht stehen.

 

19. August 2022
Musikhochschule Münster

20. August 2022
Alte Feuerwache Köln

21. August 2022
Lahmbruckmuseum Duisburg

26. August 2022
Resonanzraum Hamburg

Weitere Informationen:
www.consord.net