© Paul Ben-Haim Archive

 

Paul Ben-Haim – JORAM

Leipziger Synagogalchor, Deutschland


Paul Ben-Haim wurde 1897 als Paul Frankenburger in München geboren und wuchs in Deutschlands Musiktradition auf. Nach seiner Emigration 1933 avancierte er zu einem der wichtigsten Komponisten Israels. Sein Oratorium Joram (von seinem Biografen Jehoash Hirshberg als sein „deutschestes Werk“ bezeichnet) war sein letzter Versuch, angesichts der Feindschaft und Ablehnung am deutschen Kulturerbe festzuhalten und zugleich die jüdische Identität zu thematisieren: „Mein Herz ist im Osten, aber ich bin im Westen“. Strukturell angelehnt an eine Bach-Passion, verbindet das Oratorium spätromantische Einflüsse (von R. Strauss und G. Mahler) mit jüdischer und orientalischer Charakteristik in Rhythmik und Melodik, als hörbare Bezüge zwischen deutscher und jüdischer Kultur.  

Die EvS Musikstiftung fördert die Aufführung das 1933 vollendeten aber im Jahr 2008 zum ersten Mal uraufgeführten Oratoriums durch den Leipziger Synagogalchor mit über 200 überwiegend jungen Mitwirkenden. Die Aufführung des Oratoriums ist die notwendige und angebrachte Würdigung eines Kunstwerkes, das musikalisch mitreißend, inhaltlich hochaktuell und bisher noch viel zu wenig bekannt ist.


10. Juli 2022
Gewandhaus zu Leipzig

Weitere Informationen:
synagogalchor-leipzig.de