© Paul Sacher Stiftung, Sammlung Stefan Wolpe

 

Aufbruch und Erinnerung. Die Komponisten Paul Ben-Haim und Stefan Wolpe

Musikwissenschaftliches Institut der Hochschule für Musik und Theater München, Deutschland


In der musikalischen Exilforschung spielt die Frage, welche konkreten künstlerischen Konsequenzen die NS-Verfolgung und Vertreibung zahlreicher Komponisten und Komponistinnen für deren Œuvre hatte, nach wie vor eine eher periphere Rolle, die ihrer erheblichen kulturgeschichtlichen Bedeutung kaum gerecht wird. Die von der EvS Musikstiftung geförderte Tagung möchte diese Fragestellung deshalb näher beleuchten, indem sie sich mit der Bedeutung von „Aufbruch“ und „Erinnerung“ im Leben und Werk der beiden jüdischen Komponisten Paul Ben-Haim (1897-1984) und Stefan Wolpe (1902-1972) auseinandersetzt. Beide flohen nach der Machtübergabe an die NSDAP aus München beziehungsweise Berlin nach Palästina. Während Ben-Haim dort zum Begründer eines israelischen Nationalstils wurde, empfand Wolpe das damalige Musikleben in Palästina als einengend und emigrierte 1938 weiter in die USA. Der Vergleich eines eher traditionell orientierten Komponisten wie Ben-Haim und eines dezidiert avancierten wie Wolpe, die vor demselben Hintergrund agierten, ermöglicht es, unterschiedliche künstlerische Reaktionsweisen auf die Vertreibung in den Blick zu nehmen.


17. – 19. November 2022
Hochschule für Musik und Theater München

Weitere Informationen:
hmtm.de