Foto: Harald Hoffmann

 

Die Hetzer: Kompositionsauftrag an Bernhard Lang

Oper Dortmund

Bernhard Lang verfolgt mit der Erarbeitung einer politischen, zeitlosen und zugleich aktuellen Oper Die Hetzer zum Thema Rechtsextremismus einen formal neuen Ansatz im Operngenre. Dabei geht er den Fragen nach, ob Musiktheater politisch sein kann und wenn ja, wie verhindert wird, dass ein solches Werk bereits nach wenigen Jahren veraltet wirkt. Seiner Oper „Die Hetzer“ liegt das Bedürfnis zugrunde, die zunehmende Erosion der Demokratie in der westlichen Gesellschaft künstlerisch zu verarbeiten und auf diese Weise mit dem Publikum in einen Dialog über die bestehende Gesellschaftsstruktur zu treten. Ziel ist es, den Zuschauer zu berühren und für Themen jenseits des privaten Bereichs zu interessieren sowie Wegbereiter für eine neue Art von zeitgenössischem und politischem Musiktheater zu sein. Die Basis des Werks bilden die Shakespearsche Figur des Jago sowie Textfragmente aus Werken Shakespeares und der Anverwandlung in Verdis Oper. Es soll in zwei miteinander verknüpften Wahrnehmungsebenen strukturiert sein, einer zeitlosen und einer tagesaktuellen. Charakteristisch für letztere sind sieben Fenster, die in jeder Stadt, in der eine Aufführung des Werks stattfindet, mit sie prägenden gesellschaftspolitischen Inhalten (Ereignisse, Biographien, Zustände) neu befüllt werden. Die Musik wird sich stilistisch auf mehreren Ebenen bewegen und neben dem für Bernhard Lang typischen Stil u. a. Elemente aus Verdis Oper Otello aufnehmen und überschreiben. Initiator des Projekts ist der Intendant der Oper Dortmund Heribert Germeshausen. Der Kompositionsauftrag setzt die mit Luca Francesconis Quartett und György Kurtágs Fin de Partie begonnene Reihe an der Oper Dortmund fort.

20. März 2020
Opernhaus Dortmund

Weitere Informationen:
www.theaterdo.de