Gare du Nord, Basel
© Ute Schendel

 

Kompositionsauftrag an Caspar Johannes Walter

Il Profondo, Basel, Schweiz

Der Titel des Projektes „sono un fumo“ entstammt dem Lied "S'io son pazzo", dem Herzstück der slapstickartigen Performance des Musikensembles Il Profondo, für das Caspar Johannes Walter eine Komposition geschaffen hat. Dabei entsteht eine Symbiose aus italienischer Musik des 17. Jahrhunderts und des neuen Werks.

Auf der Bühne schwelgen Sänger und Musizierende mit historischen Instrumenten in der barocken Musik. Madrigale besingen den Wahnsinn in allen seinen Facetten. Da beginnt plötzlich eine Kugel zu rollen - der Wahnsinn erreicht die Musizierenden. Eine Kette von Reaktionen entsteht, die die Darbietung der Ensemblemitglieder sabotiert. Diese sind gleichzeitig Akteure und Opfer der Verstrickungen. So wird aus dem besungenen Wahnsinn eine reale, slapstickartike Selbstvernichtungsserie.

Caspar Johannes Walters Musik unterbricht, ergänzt und kommentiert dabei immer wieder die barocke Musik. „Die emotionale Zerrissenheit und Extravaganz im Musiktheater des frühen Barock hat auf mich immer einen sehr starken Reiz ausgeübt. [...] Besonders wenn in den Kompositionen Schmerz, Hoffnungslosigkeit oder Raserei ausgedrückt werden sollte, nutzten die Komponisten [...] die ultrachromatischen Reibungen kleinster Intervalle [...] der erweiterten mitteltönigen Stimmungen dieser Zeit“, erklärt der Komponist, der von der EvS Musikstiftung gefördert wird.

Das Projekt will mit der Form der szenischen Performance eine Brücke zwischen historischer Aufführungspraxis und neuer Musik schlagen.

 

14.–16. Mai 2016
Radialsystem V, Berlin

3.–5. Juni 2016
Gare du Nord, Basel


Weitere Informationen:
www.ilprofondo.com