Foto: Helmut Oehring

 

Kompositionsauftrag an Helmut Oehring

HELLERAU  Europäisches Zentrum der Künste, Dresden, Deutschland


Mit dem vokalinstrumentalen audiovisuellen TanzRequiem EURYDIKE? vol. 2 setzten Komponist und Regisseur Helmut Oehring und Team den aktuellen Zyklus dokumentarpoetischer Werke mit dem Fokus auf isolierte weibliche Perspektiven in männlich tradierten Dramen fort.

Nach der Uraufführungs-Serie der AudioVideoInstallation mit Performance EURYDIKE vol. 1, schreibt Oehring im Auftrag von HELLERAU, Eurydikes Suche nach Kommunikation und Sprache in Musik und Gebärde, Performance und Tanz, Sound und Video fort: Er komponiert eine audiovisuelle Partitur aus vokalinstrumentaler Neukomposition, elektronischer Komposition, einer Bearbeitung von Monteverdis L’Orfeo,aus Texten, einer Choreografie (basierend auf der räumlichen Grammatik und Syntax seiner Muttersprache, der deutschen Gebärdensprache).

EURYDIKE? kehrt zurück: Die gehörlose Tänzerin und Schauspielerin Kassandra Wedel, die Geigerin Emily Yabe und die Gitarristin und Jugendschauspielerin Mia Carla Oehring portraitieren Eurydike in Momentaufnahmen ihres Weges aus der Unterwelt: der Isolation, äußeren wie inneren Gefangenschaft, ihrer Rückkehr in die Welt, in die Gesellschaft, und spiegeln mögliche Existenzen zwischen Opfer- und Täterschaft, Rache und Reue, Versuchen und Scheitern, Hoffnung und Kapitulation.

Die drei Protagonistinnen treten zeitgleich in die musiktheatrale Bühnenaktion mit dem Ensemble El Perro Andaluz und dem AuditivVokal und in die real-dokumentarische Kommunikation mit Häftlingen der JVA Dresden Hellerau, Menschen und ihren Biografien, gefangen zwischen den Extremen von lebenslanger Haft und gesellschaftlicher wie auch medialer Isolation, möglicher Freilassung und „Resozialisierung“.


Weitere Informationen:
hellerau.org