Foto: Manu Theobald

 

Kompositionsauftrag an Isabel Mundry

Schwetzinger SWR Festspiele, Baden-Baden, Deutschland


In einer Waldpassage kreuzen sich die Wege eines Ehepaars und eines Räubers. Ihre zufällige Begegnung mündet in eine Vergewaltigung der Frau und die anschließende Tötung des Ehemannes. Die Erzählung besteht aus Gerichtsprotokollen, zunächst von Zeugen, welche die Protagonisten vor oder nach der Tat gesehen haben, anschließend von den Haupakteuren. Aus ihren Perspektiven wird das Geschehen dreimal nachgezeichnet.

Die Komponistin Isabel Mundry und der Librettist Klaus Händl arbeiten erstmals gemeinsam an einem abendfüllenden Musikthaterwerk mit dem Titel Im Dickicht. Der Stoff geht auf die gleichnamige Erzählung des japanischen Schriftstellers Akutagawa Ryūnosuke (1892–1927) zurück, die vor allem durch Akira Kurosawas Film Rashomon bekannt ist.

Wie erinnern wir uns als Zeugen eines Ereignisses, weshalb und wie verschieben sich objektiv und subjektiv die Perspektiven? Wie wird dasselbe Ereignis komplett anders gedeutet, werden wir manipuliert? Ist es überhaupt möglich, die Wahrheit herauszufinden? Isabel Mundry und Klaus Händl nähern sich diesen aktuellen Fragestellungen mit musikalischen und theatralischen Mitteln und zeigen die Differenz zwischen Sagen und Zeigen, zwischen Wort und Musik auf.


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