Kompositionsauftrag an José Maria Sánchez-Verdú: Dramma in musica ARGO

Am Freitag, 27. April 2018, eröffnen die Schwetzinger SWR Festspiele mit der Uraufführung der Musiktheaterproduktion ARGO ihre 67. Festspielsaison unter dem Motto „Übergänge“.  Die Schwetzinger SWR Festspiele werden seit 1952 im Auftrag des SWR, der Stadt Schwetzingen und des Landkreises Rhein-Neckar veranstaltet. Die Eröffnungsoper ARGO ist ein Auftragswerk der Schwetzinger SWR Festspiele, finanziert durch die EvS Musikstiftung und wird gemeinsam mit dem Staatstheater Mainz produziert.

Der Mythos ist bekannt: Um das Goldene Vlies aus Kolchis zu rauben, sticht das sagenumwobene Schiff Argo unter der Führung von Jason in See. An Bord 50 Helden, darunter Orpheus und der weniger bekannte Butes. Als die Sirenen die Argonauten mit ihrem Gesang bezwingen wollen, schützt Orpheus die Männer durch seinen eigenen Gesang. Nur Butes – magisch angezogen von den Klängen – stürzt sich ins Meer. Der Sprung ins Wasser als Bild für die Suche nach dem Unbekannten, die das Scheitern, ja den eigenen Tod mit einschließt. Für den Komponisten José Maria Sánchez-Verdú sind die Antike und die Geschichte des Mittelmeers als zeitlicher und geographischer Raum immer wieder Referenzpunkte seines Komponierens: Mare nostrum, das Mittelmeer – ein ambivalenter Ort, einerseits Raum der Suche, des Aufbruchs zu neuen Ufern, andererseits bis in die Gegenwart ebenso Sinnbild für Katastrophen, Kriege und Tod. Wie häufig in seinen Werken bezieht Sánchez-Verdú den Raum kompositorisch ein. Ihm geht es darum, die Bewegung des Reisens, des Meeres in seiner Beweglichkeit in poetischer Verdichtung aufzunehmen. Wesentlicher Bestandteil des musikalischen und szenischen Konzepts ist die Live-Elektronik, die den Raum klanglich erweitern und die Hörer als auditive Schiffsreisende in Bewegung halten wird.

Unter der musikalischen Leitung des Komponisten in der Regie von Sabrina Hölzer sind Jonathan de la Paz Zaens (Butes), Alin Deleanu (Orpheus), Brett Carter (Odysseus), Stefan Bootz (Jason) und Maren Schwier (Aphrodite), das SWR Symphonieorchester und der Chor des Staatstheaters Mainz zu erleben. Den Text schrieb der Lyriker, Dramatiker, Essayist und Übersetzer Gerhard Falkner, der mit seinen Romanen Apollokalypse und Romeo oder Julia 2016 und 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.

Uraufführung:
27. April 2018
Rokokotheater, Schloss Schwetzingen

Weitere Aufführungen:
20./26. Mai und 2./6. Juni 2018
Staatstheater Mainz, Kleines Haus

Weitere Informationen:
www.schwetzingerfestspiele.de
www.staatstheater-mainz.com