Foto: Dominik Büttner

 

Kompositionsauftrag an Michael Pelzel

Opernhaus Zürich, Schweiz

 

Unter dem Projekttitel „Neues Musiktheater – Szene Schweiz“ erteilt das Opernhaus Zürich in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten einem jungen oder unbekannteren Schweizer Komponisten den Auftrag zur Komposition einer Kammeroper, die jeweils auf der Studiobühne des Opernhauses uraufgeführt wird.
Bereits der erste Kompositionsauftrag an den Genfer Xavier Dayer wurde von der EvS Musikstiftung finanziert. Für die zweite Umsetzung konnte der Rapperswiler Komponist Michael Pelzel gewonnen werden, der 2017 einen der drei Komponisten-Förderpreise der EvS Musikstiftung erhalten hat. Auch seine Kammeroper mit Titel Last Call to Elpisonia nach dem Libretto von Dominik Riedo wird finanziert von der EvS Musikstiftung und in der Regie von Isabel Ostermann dem Zürcher Publikum präsentiert.
Last Call to Elpisonia thematisiert die apokalyptische Vision einer an Medien-Kommunikation erstickenden Welt – ein Science-Fiction-Szenario mit komisch grotesken Zügen. Wir sind im Jahr 2118: Die Kommunikationsmedien sind aus den Fugen. Sie haben sich flutwellenartig verselbständigt, drohen in den medialen Overkill zu münden und werden zur Überlebensgefahr für die Menschheit. Die Erde ist derart kommunikationsverschmutzt, dass eine (karikaturhaft lächerliche) Weltregierung die Evakuierung des Planeten beschließt. Die Auswanderung soll auf den Planeten Elpisonia erfolgen und die Erde sich selbst überlassen bleiben, bis sie sich regeneriert hat. Das Raumschiff hebt ab. Alle verlassen die Erde. Eine Frau und ein Mann bleiben versehentlich zurück. Sie sind die letzten Menschen auf der Erde. Ihre Situation realisierend, reagieren sie zunächst panisch und nahezu maschinell überdreht, kommen einander dann aber näher. Eine neue (alte, verlorengegangene) Sprachfähigkeit muss gelernt werden: Nonverbale Kommunikation, Berührungen, Stille. Gespräche. Wahrhaftiges Kennenlernen. Die musiktheatralische Form kombiniert installationsartige „Maschinenmusik“-Passagen mit einem, der traditionellen Oper nahestehenden Erzählstrang, kalt-mechanische mediale Künstlichkeit mit dem Aussingen emotionaler Innenwelten.


28. Juni 2019 (Uraufführung)
Opernhaus Zürich, Studiobühne, Schweiz

Weitere Aufführungen:
30. Juni und 4./6. Juli 2019
Opernhaus Zürich, Studiobühne, Schweiz

 

Weitere Informationen:
opernhaus.ch