Kompositionsauftrag an Michel Roth

Gare du Nord, Basel, Schweiz

 

„Die künstliche Mutter“ ist ein neues Musiktheaterstück des Komponisten Michel Roth, das auf dem gleichnamigen Roman von Hermann Burger basiert und im Bereich zwischen freiem Theater und „Composed Theatre“ anzusiedeln ist. Das Libretto besteht aus einem Prolog, zehn Szenen und einem Epilog.

Hermann Burgers Roman entstand in den 1980er im zeitlichen Umfeld der Eröffnung des Gotthard-Straßentunnels. Sein fantastisch-burlesker Patientenroman ,gekreuzt“ mit einer ebenso esoterischen wie ironisch gebrochenen Selbstfindungsgeschichte ist heute von faszinierender Aktualität, ganz besonders im Jahr der Eröffnung des NEAT-Basistunnels 2016.

In der musikalischen Konzeption des Werks, das von der EvS Musikstiftung gefördert wird, ist kein Orchestergraben vorgesehen. Das Instrumentalensemble ist auf der Bühne immer sichtbar. So können einzelne Rollenwechsel und auch die Integration der Singstimmen in das Instrumentalensemble flexibel erfolgen. In der gemeinsam mit Regisseur Nils Torpus ausgearbeiteten Aufführungspartitur, die sowohl musikalische wie szenische Anweisungen regelt, spielt der Dirigent Jürg Henneberger eine zentrale Funktion, auch in seiner stummen Rolle als Oberst im Generalstab Gadient.

Somit kann bei Michel Roths Werk durchaus von einer durchkomponierten Oper gesprochen werden, jedoch nicht im herkömmlichen Sinn, sondern als ein in Partiturform durchstrukturierter Ablauf. Neue Musik spielt dabei in vielfältiger und flexibler dramaturgischer Funktion eine zentrale Rolle.

 

20. August - 10. September 2016
Lucerne Festival, Luzern
 

ab 20. Oktober 2016
Gare du Nord, Basel
 

Weitere Informationen
www.garedunord.ch