Kompositionsauftrag an Philippe Manoury

Wittener Tage für neue Kammermusik 2014, Deutschland

Im Rahmen der Wittener Tage für neue Kammermusik 2014 ist ein Porträt des 1952 geborenen französischen Komponisten Philippe Manoury geplant. Seit Ende der 70er Jahre gehören Komponistenporträts zum festen Bestand des Wittener Festivalprogramms. In den letzten Jahren wurden dergestalt die folgenden Komponisten präsentiert: Georges Aperghis (2007), Rebecca Saunders (2008), Hugues Dufourt (2009), Friedrich Cerha (2010), Stefano Gervasoni (2011), Hans Abrahamsen (2012) und Dieter Ammann (2013). In 2014 nun ziehen sich mehrere Werke Manourys wie ein roter Faden durch das Festivalprogramm. Darunter drei neue Kompositionen, die von der EvS Musikstiftung unterstützt werden und die im Auftrag u.a. des WDR entstehen: Neben dem dritten Streichquartett (gespielt vom Arditti String Quartet) und einem umfangreichen Werk für zwei Klaviere und Live-Elektronik, das vom Grau Schumacher Piano Duo und dem Experimentalstudio des SWR realisiert werden soll, ist außerdem ein Werk für Kammerorchester geplant, das vom WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Peter Rundel uraufgeführt wird. Manoury, dessen Vorliebe großen Besetzungen gilt, hat sich erst in den letzten Jahren verstärkt der Kammermusik zugewandt. Seine Musik zielt stets auf Ausdruck, auf mitunter heftige Expressivität. Dichte, farbenprächtige Klangwelten, weiträumige Entwicklungen und unvorhersehbare Ereignisse prägen Manourys Musik. Sie ist minutiös geplant und reagiert zugleich auf die „im Augenblick entstehende Notwendigkeit“. Wuchernde, irreguläre bis chaotische Texturen fügen sich dabei zu einem organischen Ganzen, in dem „das sie konstituierende Gewimmel von Details“ tendenziell zu verschwinden scheint.

9.–11. Mai 2014
Witten, Deutschland

Weitere Information:
www.wittenertage.de