Kompositionsauftrag an Toshio Hosokawa

Hamburgische Staatsoper, Deutschland

Mit der Uraufführung der Oper „Stilles Meer“ trifft die musikalische Philosophie des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa erstmals auf die theatrale Wirklichkeit seines Landsmannes Hirata Oriza. Diese prägende Gestalt des japanischen Gegenwartstheaters gibt als Librettist und Regisseur sein Debüt im Musiktheater.

Gemeinsam widmen sie sich einem Sujet, das auf einer künstlerischen Metaebene die sozialpsychologischen Folgen der japanischen Erdbebenkatastrophe von 2011 reflektiert und musikalisch wie szenisch den Raum zwischen Tönen und Stille ergründet. Die Geschichte handelt von Claudia, die sieben Jahre nach dem Reaktorunglück Fukushimas zwar den Tod ihres Mannes, nicht aber den ihres Sohnes akzeptieren kann. In typisch stilisierter Weise verknüpft das Theaterstück dabei Schauspiel, Tanz und Musik und erzählt von der Trennung von Mutter und Kind.

Die musiktheatralen Arbeiten Hosokawas, der bei diesem Projekt von der EvS Musikstiftung gefördert wird, sind für die Verschmelzung der abendländischen Musikgeschichte mit der traditionellen japanischen Musikkultur bekannt. Mit seiner ersten Oper „Visions of Lear“ 1998 gelang ihm bei der Münchener Biennale durch die Adaption des Shakespearestoffes in der Tradition des Nô-Theaters der Brückenschlag zwischen Ost und West. Nach seinem zweiten Musiktheaterwerk „Hanjo“, das 2004 beim Festival d’Aix-en-Provence uraufgeführt wurde, kann man an der Staatsoper Hamburg am 24. Januar 2016 seine dritte Uraufführung erleben.

 

24./27./30. Januar 2016
9./13. Februar 2016
Hauptbühne, Staatsoper Hamburg

 

Weitere Informationen:
www.staatsoper-hamburg.de