Kompositionsauftrag an Toshio Hosokawa

Les Percussions de Strasbourg, Frankreich

 

Die Percussions de Strasbourg verstehen sich selbst als ältestes Ensemble für Neue Musik in Frankreich. Es war im Jahr 1959, als Pierre Boulez eingeladen wurde, sein Stück Le Visage Nuptial in Straßburg zu dirigieren. Um die dafür erforderlichen Schlagzeuger zusammenzubekommen, spielten Musiker des Straßburger Orchesters gemeinsam mit Musikern des ORTF. Daraus entstand ein Perkussions-Ensemble mit sechs Mitgliedern: Die „Groupe Instrumental à Percussion” war geboren, später „Les Percussions de Strasbourg”. Im Jahr 1962 fand das erste Konzert des noch jungen Ensembles im ORTF statt und bald schrieben Komponisten wie Messiaen, Stockhausen, Serocki, Kabeláč, Ohana, Xenakis, Mâche oder Dufourt für diese ungewöhnliche Besetzung. Kein Geringerer als Pierre Boulez sagte über die sechs Perkussionisten: „Repertoire war notwendig für die Gruppe, aber die Gruppe machte das Repertoire zur Notwendigkeit!“


In guter Tradition beauftragen Les Percussions de Strasbourg noch immer Komponisten, Werke für ihre Besetzung zu schreiben. 2018 wurde der japanische Komponist Toshio Hosokawa dafür gewonnen: „Die Inspiration für dieses Werk schöpfe ich aus der traditionellen japanischen Schlagzeugmusik. Instrumente wie die Daiko werden sowohl in der höfischen Musik des Gagaku als auch in No-Theaterstücken eingesetzt. Einflüsse aus japanischen Ritualen, vor allem aus dem Schamanismus, werden zu hören sein.“

 

1. November 2018
WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Köln, Deutschland

 

Weitere Informationen:
percussionsdestrasbourg.com