Foto: Manuel Miethe

 

Spring doch – Kinderoper

Bayerische Staatsoper, München, Deutschland

Wenn Lena nur im Turnunterricht nicht wieder als Letzte in die Mannschaft gewählt worden wäre, hätte sie sich nie zu diesem Satz hinreißen lassen: „Ich springe heute Nachmittag vom Dreimeter!“. Die Herausforderungen nehmen in der Kinderoper Spring doch daraufhin langsam ihren Lauf. Die Oper setzt sich mit dem Allein-Sein und der Überwindung der inneren Ängste von Kindern auseinander und fokussiert dabei den Moment, in dem man als Kind auf sich selbst zurückgeworfen wird. Wie in solchen Situationen überraschender Mut und persönliche Grenzverschiebungen entstehen, wird im Mai 2020 an der Bayerischen Staatsoper zu hören sein. Gordon Kampe stellt in seiner Komposition eine Mutprobe als Akt der Emanzipation, der Befreiung und der Selbstüberwindung vor. Konzipiert ist die Oper für ein junges Publikum, das vier Gesangssolisten, einen 12-köpfigen Kinderchor und ein kleines Orchester auf der Bühne erleben wird. Das Libretto von Andri Beyeler gibt einen regelmäßigen Wechsel der Erzählart vor und schafft in der Musik eine Mischung aus epischen Erzählmomenten und szenischer Aktion. Junge Zuschauer werden in ihrer kindlichen Wahrnehmung und Erlebniswelt abgeholt und finden sich in einen Raum wieder, in dem sie sich mit ihren eigenen Themen, Konflikten, Träumen und Ängsten wiedererkennen und neu erleben. Die Mutprobe als Übergangsritual wird zum spielerischen, positiven und dabei unpathetischen Bühnenmoment, welches Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und in der Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Umgang mit kulturellen Inhalten unterstützt. Zugleich eröffnet Kampes Musik neue Hörerfahrungen, Raum- und Klangwahrnehmungen und eine Begegnung mit zeitgenössischer Musik. Die Ernst von Siemens Musikstiftung finanziert den Kompositionsauftrag an Gordon Kampe.


17.–23. Mai 2020
Rennertsaal, München, Deutschland


Weitere Informationen:
staatsoper.de