Friedrich Goldmann: „De profundis“

Collegium Novum Zürich, Ensemble Contrechamps Genf, Schweiz 
Österreichisches Ensemble für Neue Musik, Österreich

2009 verstarb in Berlin der Komponist Friedrich Goldmann. In seinem Nachlass befindet sich das Manuskript eines Werkes, das er 1975 komponiert hatte, während er in der Armee der DDR zwangsrekrutiert war: „De profundis“. Diese Komposition ist als künstlerische Reaktion auf die Erfahrung von Unfreiheit und Repression unter der poststalinistischen Diktatur zu verstehen. An eine Aufführung war damals nicht zu denken, und bis heute ist „De profundis“ nicht gespielt worden – sicher vor allem wegen der ungewöhnlichen Besetzung, die den Titel wörtlich nimmt und die tiefen Register extrem betont. Diejenigen, die das Manuskript des Werkes kennen – darunter der Musikwissenschaftler und langjährige Intendant des Konzerthauses Berlin Frank Schneider, der Dirigent Johannes Kalitzke und der Goldmann-Schüler und Komponist Enno Poppe, sind der Meinung, dass „De profundis“ zu Goldmanns stärksten Schöpfungen gehört und unbedingt aufgeführt werden muss. Um dieses Vorhaben einer um 39 Jahre verspäteten Uraufführung bewerkstelligen zu können, haben sich mit dem Collegium Novum Zürich, dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik und dem Ensemble Contrechamps aus Genf Partner zusammengefunden, die einem ähnlichen inhaltlichen Ansatz folgen. Unterstützt von der EvS Musikstiftung wird „De profundis“ in einem stimmigen programmatischen Kontext unter der Leitung von Johannes Kalitzke in Salzburg, Zürich und Genf zu hören sein: Bernd Alois Zimmermanns „Antiphonen“ korrespondieren beispielsweise sowohl in der Besetzung als auch in ihrer Anlage als eine Art „geistliches Konzert“ mit Goldmanns Werk. Diesen inhaltlichen Faden wird auch Martin Jaggi in seinem neuen Werk in eigener Weise fortspinnen – ebenso wie die Werke von Klaus Lang und Brian Ferneyhough sich inhaltlich und klanglich in den Kontext dieses Programms einpassen werden. Agieren die drei Ensembles bei den großbesetzten Werken von Goldmann und Zimmermann gemeinsam, so werden sie bei den anderen Stücken jeweils als einzelne Klangkörper zu erleben sein.

10. Januar 2014
Mozarteum Salzburg, Österreich

11. Januar 2014
Tonhalle Zürich, Schweiz

12. Januar 2014
Studio Ernest Ansermet, Genf, Schweiz 

Weitere Information:
www.cnz.ch
www.contrechamps.ch
www.oenm.at