Foto: Sam Oberter

 

Opernuraufführung von Poppaea

Wien Modern, Österreich


Poppaea ist eine Oper über eine Frau, deren Verlangen nach Macht, Liebe, Anerkennung, nach ihrer Mutter, die sie in jungen Jahren verloren hat, nach ihrer eigenen Mutterschaft, grenzenlos ist; eine Frau, deren Intelligenz ihrer Schönheit die Waage hält, eine Frau, die Vieles aushalten und ihren Weg durch eine Welt machen muss, in der Frauen systematisch zum Schweigen gebracht werden. Die Gewalt, die in dieser Welt herrscht, ist extrem. Es stellt sich die Frage: Wie weit sind wir gekommen? Wie wenig sind wir weitergekommen?“ (Michael Hersch und Stephanie Fleischmann)

Wien Modern bringt nach Michael Herschs Kammermusiktrilogie sew me into a shroud of leaves, nun seine Oper Poppaea zur Uraufführung. Der Gegenstand dieser Produktion ist musikalisch wie künstlerisch außerordentlich: Mit spannenden dramatischen Unterschieden zu Monteverdis genreprägendem Werk wird der historische Stoff rund um Poppea, Nero, Octavia und das Volk von Rom hier zu einer eindringlichen Erzählung vom Streben nach Macht, Liebe, Anerkennung, Rache, Leben und Tod. Eine düstere, aus dem Ruder laufende Szenerie voller Machtmissbrauch und Menschenverachtung, voll Gewalt und Zerstörung, zeigt in bildstarken Momenten Stationen eines rasenden Wegs in den Abgrund.

Die Maßlosigkeit der knapp 2000 Jahre alten Vorlage wie auch aktuelle Maßlosigkeiten heutiger Machtfiguren spiegeln sich in einem Überdruck, der zur Herausforderung für die Uraufführung in der Regie von Markus Bothe wird. In intensivem Austausch mit dem Komponisten und der Librettistin Stephanie Fleischmann, im Dialog mit den DarstellerInnen, entsteht eine außergewöhnliche Opernproduktion.


Weitere Informationen:
wienmodern.at