Foto: Museum der Moderne Salzburg

 

Teasing Chaos. David Tudor

Museum der Moderne Salzburg, Österreich


Wenn der Name „David Tudor“ in Ausstellungen und Publikationen genannt wird, dann oft im Zusammenhang mit anderen Personen, für die er von Bedeutung war. Als ein Künstler, über den Freunde und Kollegen in Anekdoten und Bewunderung schwelgten, ist er auf seltsame Weise allgegenwärtig und bedeutsam, und am Rande zugleich.

Die Ausstellung und Publikation Teasing Chaos. David Tudor ist die erste umfassende Darstellung von David Tudors Pionierleistung auf dem Gebiet der Live-Elektronik und seiner interdisziplinären Kollaborationen mit bildenden Künstlerinnen und Künstlern, deren Bedeutung für künstlerische Praktiken der Jetztzeit bisher unbeachtet gebliebenen ist. David Tudor (1926 Philadelphia –1996 Tomkins Cove) war einer der führenden Pianisten und Interpreten zeitgenössischer Musik in Europa und den USA in den späten 1940er-Jahren. Internationalen Ruhm erlangte er 1950 mit seiner Interpretation von Pierre Boulez' Deuxième, das mit Tudor in den USA uraufgeführt wurde. Damit konnte sich Tudor als einer der gefragtesten Interpreten der damals bekanntesten Komponisten der zeitgenössischen experimentellen Musik wie Earle Brown, John Cage, Morton Feldman, Karlheinz Stockhausen und Christian Wolff etablieren. Tudors Fähigkeit, auf die Unbestimmtheit der anspruchsvollen Partituren zu reagieren und die manchmal mehrdeutigen Anweisungen der Komponisten als komplexe Kompositionen auszuführen, war einzigartig und faszinierte seine Zeitgenossen.

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit Composers Inside Electronics (CIE). Begleitend erscheint eine Publikation in deutscher und englischer Sprache mit Beiträgen von WegbegleiterInnen Tudors wie Julie Martin, Gordon Mumma, Christian Wolff und Tudor-Experten wie You Nakai und Matt Rogalsky.


Weitere Informationen:
museumdermoderne.at