Die Freiheit … aufzubrechen … 1770 – 2020 Hölderlin Hegel Beethoven

Philosophie und Kunst im Dialog, Wien, Österreich

Der lebendige Austausch von Kunst und Wissenschaft, von Universität und Öffentlichkeit steht im Mittelpunkt, wenn LiteraturwissenschaftlerInnen, PhilosophInnen, MusikwissenschaftlerInnen, KünstlerInnen an der Universität Wien aufeinandertreffen. In diesem Symposion werden mit Konzerten verdeckte und offene Querverbindungen bei Hölderlin, Hegel und Beethoven, die alle ihren 250. Geburtstag feiern, thematisiert und die Potenziale eines auf Freiheit orientierten Denkens, Erlebens, Erfahrens freigelegt. Die Freiheit, aufzubrechen, wie Friedrich Hölderlin dichtet, ist ein Schlüssel für die Kultur der Zeit dieser drei Geistesgrößen, der auch heute wieder von höchster Brisanz ist. Die Worte des Titels bilden ein gedankliches Band zwischen dem Dichter Hölderlin und dem Philosophen G.W.F. Hegel. Sie lassen sich jedoch auch auf den Komponisten Ludwig van Beethoven projizieren. Die Freiheitsemphase Beethovens ist unübersehbar, seine Affinität zu Friedrich Schiller ist bekannt, wie die der anderen beiden. Die Dichtung Hölderlins gilt unter Literaturkennern wie Komponisten bereits als Musik. Während es kaum Vertonungen der Lyrik Hölderlins der Klassiker und Romantiker gibt, hat die Neue Musik des 20. und 21. Jhd. Hölderlin zu einem der ihren gemacht. Das erste große Werk des Philosophen Hegel, die Phänomenologie des Geistes (1807), ist ebenso sehr Philosophie als sie performativer Entwicklungsroman ist. Hegel nahm schon in Frankfurt, dann in Berlin und auf Kulturreisen, u.a. nach Wien, Prag, Paris, am kulturellen Leben der Städte teil, besuchte nachweislich Opern, Theaterstücke, Gemäldesammlungen, was sich in seiner Ästhetik manifestiert. Beethovens tiefe innere Anteilnahme an der Literatur dokumentiert sich in seinem Lied- und Opernschaffen. Eine Beschäftigung mit Philosophie ist wenig belegt, seine Begeisterung für Freiheit, der Idee der Philosophie aber, ist in seinem Werk offenkundig.
Der Transdisziplinarität soll mit wechselseitig sich ergänzenden Vorträgen, Lesungen, Konzerten begegnet werden: mit 20 Vorträgen aus Literatur- und Musikwissenschaft, Philosophie zu Hölderlin, Hegel und Beethoven und deren Interdependenzen.

 

4.–6. März 2020
Universität Wien, Österreich

Weitere Informationen:
philosophiekunst.philo.at