Foto: Centro Studi Opera Omnia Luigi Boccherini

 

Giacinto Scelsi: Music across the Borders

Centro Studi Opera Omnia Luigi Boccherini, Lucca, Italien

Die Archiv-Eröffnung der Fondazione Isabella Scelsi in 2009 ermöglichte, das Werk und die Bedeutung des italienischen Komponisten Giacinto Scelsi (1905–1988) zu erforschen. Unzählige Dokumente, Briefe, Notizen und Aufzeichnungen wurden neben musikwissenschaftlichen Analysen dadurch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Besondere Einblicke in die Kompositionsprozesse, die weder traditionellen Satztechniken noch Ideen der musikalischen Moderne folgen, wurden in den letzten Jahren veröffentlicht. 2019 liegt nun der Fokus auf einem Band, der die wichtigsten Schaffensperioden des Komponisten aufgreift. Im ersten Teil werden die ästhetische Entwicklung und kompositorische Prozesse vorgestellt, besonders in Scelsis Werke aus den später 50er Jahren, die von außereuropäischen Einflüssen geprägt sind. Die traditionellen Begriffe wie Werk, Improvisation und Notation werden ausgelotet und lassen sich so neu hinterfragen. Analysen seiner Kompositionen, die meist ungewöhnlich besetzt sind, werden neben Streichquartetten, Klavierwerken und Essays kritisch kommentiert und veröffentlicht. Wie Scelsis Werk in verschiedenen Kulturen im 21. Jahrhundert rezipiert wird, wird außerdem von internationalen Musikwissenschaftlern untersucht. Die Ernst von Siemens Musikstiftung finanziert die Publikation von Giacinto Scelsi: Music across the Borders.


Weitere Informationen:
luigiboccherini.org