Schriftenreihe zu Karl Amadeus Hartmann. Band 1: Karl Amadeus Hartmann – Hans Werner Henze

Karl Amadeus Hartmann-Gesellschaft e. V., München, Deutschland


Im Generationengefüge der Neuen Musik nach 1945 hat die künstlerische und private Beziehung zwischen Karl Amadeus Hartmann und Hans Werner Henze eine zentrale Bedeutung, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Karl Amadeus Hartmann, der zu Beginn der 1930er-Jahre als der aufgehende Stern am Komponistenhimmel galt, verweigerte sich rigoros jeglicher Vereinnahmung durch das totalitäre Regime. Angebotene Posten ablehnend, verfolgte Hartmann seine eigenen Pläne – auch nach dem Krieg. Bereits am 24. September 1945 gründete er als Dramaturg und Künstlerischer Leiter eine Reihe von Konzerten mit zeitgenössischer Musik: der Beginn der weltweit erfolgreichsten und bis heute existierenden Konzertreihe für zeitgenössische Musik musica viva in München. Hartmann kreierte diese Plattform insbesondere für die junge Komponistengeneration, und schuf damit ein Abbild der divergierenden musikalischen Denkweisen nach 1945.

Die musikalische, politische und humanistische Ausrichtung des Werks von Hans Werner Henze ist ohne das Vorbild Hartmanns nicht denkbar. In verschiedenen Aussagen und Laudationes macht Henze dies selbst immer wieder deutlich: „Es ist ja so, dass diese Werke einen deutlich vernehmbaren Ton enthalten, der sich in allem (...) von dem unterscheidet, was damals öffentlich aufgeführt wurde. Dieser Ton ist antifaschistisch und humanitär, auch humanistisch und weltoffen.“

Eine geplante Schriftenreihe zu Karl Amadeus Hartmann widmet den ersten Band dieser „asymmetrischen Künstlerfreundschaft“ (Peter Petersen) zwischen Karl Amadeus Hartmann und Hans Werner Henze. Im Mittelpunkt steht der Briefwechsel zwischen beiden Komponisten, der – um einen ausführlichen Dokumententeil mit Essay ergänzt – erstmals vollständig ediert und kommentiert werden soll. Die mannigfaltige Förderung, die Hartmann Henze beruflich angedeihen ließ, Einblicke in die jeweiligen Kompositions- und Schaffensprozesse, Beurteilungen von Komponisten, Solisten, Dirigenten und Bühnenbildnern, das Erörtern von zeitgenössischen musikalischen Strömungen, persönliche Ratschläge und Hilfestellungen Hartmanns, lassen das Panorama einer Zeit entstehen, in der die Musiksprache entscheidende Impulse erfuhr. Die Publikation wird 2019 im Allitera Verlag (Münchner Buch & Media GmbH) erscheinen.


Ende 2019
Band 1: Karl Amadeus Hartmann – Hans Werner Henze


Weitere Informationen:
hartmann-gesellschaft.de