Tonality Since 1950 / Tonalität seit 1950

Humboldt-Universität Berlin, Deutschland

„Tonalität“ schien für die Musik des 20. Jahrhunderts lange Zeit eine überholte musikalische Kategorie zu sein, behaftet mit dem Makel der Rückständigkeit und gar des Reaktionären. Indes ist in den letzten Jahrzehnten ein Wandel zu beobachten, der sich sowohl im zeitgenössischen Komponieren als auch im musikwissenschaftlichen wie musiktheoretischen Diskurs widerspiegelt und eine neue Offenheit gegenüber dem Phänomen erkennen lässt. Dieser Bewusstseinswandel ist Ausgangspunkt für ein internationales Forschungsprojekt der Humboldt-Universität Berlin, das die Kategorie Tonalität im 20. Jahrhundert auf ihre theoretischen, kompositorischen und kulturgeschichtlichen Implikationen hin untersucht.
Die Untersuchung des Phänomens Tonalität in der zweiten Hälfte des 20. Jhs. und im frühen 21. Jh. begann im Mai 2014 mit der an der Universität Basel veranstalteten zweitägigen Internationalen Konferenz „Tonalität nach 1950|Tonality Since 1950“ und mündet nun in eine von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützte englischsprachige Publikation, die Ende 2015 im Steiner Verlag Stuttgart erscheinen soll.
Das wesentliche Anliegen dieses Projekts besteht darin, deutlich zu machen, wie musiktheoretische und kompositorische Konzepte, kulturelle Kontexte, Traditionen und Mentalitäten sowie die Öffnung für verschiedene Arten von Musik bei der Formung von neuen (harmonischen respektive tonalen) Musiksprachen und im Denken über Tonalität zusammenwirkten.

 

Dezember 2015
Steiner Verlag Stuttgart, Deutschland

Weitere Informationen:
www.steiner-verlage.de
http://mws.unibas.ch/en/forschung/tagungensymposien/archiv/tonalitaet-nach-1950-tonality-since-1950/.de