Foto: Sandra Then

 

Kompositionsauftrag an Michael Wertmüller

Theater Basel, Basel, Schweiz

 

Im Auftrag des Theater Basel und gefördert durch die EvS Musikstiftung schreiben der Komponist Michael Wertmüller und die Dramatikerin Dea Loher eine Oper für Solisten, Chor, Sinfonieorchester und das Ensemble Steamboat Switzerland. Die Oper handelt vom Treffen sechs literarisch ambitionierter „enfants terribles“ im „Jahr ohne Sommer“ in Genf. Für das bewährte Autorenduo ist es die erste Oper für die große Bühne. Mehrere Annäherungen Wertmüllers an theatralische Formen gipfelten 2015 bereits in der Kammeroper Weine nicht, singe, bei der sich seine Librettistin Dea Loher als ideale künstlerische Partnerin erwies.

Im „Jahr ohne Sommer“ 1816 herrschen aufgrund eines vorangegangenen Vulkanausbruchs in Indonesien eiskalte Temperaturen sowie Dunkelheit im Sommer. Das Wetter scheint die politische Instabilität der Zeit zu spiegeln: Die Gesetze der Natur scheinen ebenso außer Kraft gesetzt wie die Gesetze des Zusammenlebens von Menschen. Im Mittelpunkt der Oper stehen acht Tage, die (Literatur-)Geschichte geschrieben haben: Die historische Zusammenkunft einer Gruppe um Percy Shelley und seine spätere Frau Mary, Lord Byron und dessen Leibarzt John Polidori, die in einer Ferienvilla am Genfer See festsitzen und sich zum Zeitvertreib Geschichten erzählen und diese aufschreiben. Die literarischen Kreationen aus der Genfer Villa – zum Beispiel Mary Shelleys Frankenstein – zeigen, dass Menschen fremdgesteuert und äußeren Einflüssen unterworfen sein können und spiegeln die Sehnsucht nach Freiheit und Individualität, die heute ebenso bedeutend ist wie damals. Die Geschichte der acht ereignisreichen Tage am Genfer See wird von Michael Wertmüller und Dea Loher erstmals für die Opernbühne bearbeitet.

 

Februar 2019
Theater Basel

 

Weitere Informationen
www.theater-basel.ch/