Foto: Manu Theobald

 

Kompositionsauftrag an David Philip Hefti

Genossenschaft Konzert und Theater St. Gallen, Schweiz

Der Schweizer Komponist David Philip Hefti, der 2013 den Komponistenpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung erhielt, schreibt für das Theater St. Gallen sein erstes Musiktheaterwerk mit dem Titel Annas Maske auf ein Libretto des Schweizer Autors und Übersetzers Alain Claude Sulzer. Es basiert auf Sulzers 2001 erschienenen, gleichnamigen Novelle. Diese wiederum geht von einer wahren Begebenheit aus, die sich 1910 in Stuttgart abspielte und hohe Wellen schlug. Damals wurde Anna Sutter, der Star des Hoftheaters ‑ ebenso berühmt für ihre Soubrettenrollen wie für ihre Carmen ‑ in ihrer Wohnung erschossen. Ihr Mörder richtete sich unmittelbar nach dem Mord selbst. Anna Sutter, die einmal scherzhaft darauf hingewiesen hatte, sie werde eines Tages das Schicksal Carmens erleiden, wurde zum Opfer ihres ehemaligen Liebhabers, des Dirigenten Aloys Obrist

Der Stoff bietet geradezu exemplarisch die Möglichkeit, stark voneinander abweichende „Lebensentwürfe“ und Wahrnehmungen theatralisch umzusetzen: Auf der einen Seite steht die als leichtlebig geltende, tatsächlich moderne Frau (und erfolgreiche Musikerin), die ihre Freiheit höher schätzt als eine sichere Ehe (die sie im Grunde niemals ins Auge fasst). Auf der anderen Seite ein sich durchaus als Künstler verstehender Mann, der seine „amour fou“ womöglich erst dann entwickelt und bis in den Wahnsinn steigert, als er einsieht, dass er die Frau, die er liebt, bereits verloren hat.

 

17. September 2016 (Uraufführung)
September/Oktober 2016 (Weitere Aufführungen)
Theater St. Gallen, Schweiz

 

Weitere Informationen:
www.theatersg.ch