Biografie Ann Cleare

Ann Cleare ist eine irische Komponistin, die im Bereich von Konzertmusik und Oper sowie mit ausgedehnten Klangumgebungen und hybrider instrumentaler Gestaltung arbeitet. Ihr Werk untersucht die statische und plastische Natur des Klanges und wagt sich vor in die äußersten Bereiche von Timbre, Textur, Farbe und Form. Sie erschafft hochgradig psychologische und körperliche Klangräume, die den Zuhörer anregen, über die Komplexität unseres Lebens nachzudenken und die Poesie von Kommunikation, Veränderung und Wahrnehmung zu ergründen.

Ihre Arbeiten wurden in Auftrag gegeben und dargeboten von bedeutenden Sendern wie BBC, NPR, ORF, RTÉ, SWR und WDR sowie durch Festivals wie die Gaudeamus Musikwochen, die Wittener Tage für neue Kammermusik, das Internationale Musikinstitut Darmstadt, die Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik, das Festival für elektronische Musik IMATRONIC des ZKM Karlsruhe, das MATA Festival, New York, das Taschenopernfestival Salzburg, das Sound Reasons Festival in Indien, die Shanghai New Music Week, das Transit Festival in Belgien, GAIDA in Vilnius, Totally Huge New Music in Perth, Trattorie Parma, Rainy Days in Luxemburg, das Huddersfield Contemporary Music Festival und Ultraschall, Berlin. Durch die Zusammenarbeit mit einigen der fortschrittlichsten Musiker unserer Zeit hat sie sich den Ruf erworben, innovative Musikformen zu schaffen, sowohl im Hinblick auf die Darbietung der Musik wie auch durch die Musik selbst. Sie hat mit Ensembles wie dem Ensemble SurPlus, 175 East, dem Crash Ensemble, The Callithumpian Consort, Quatuor Diotima, The International Contemporary Ensemble, The Chiara String Quartet, dem Collegium Novum Zürich, ELISION, The National Symphony Orchestra of Ireland, dem Divertimento Ensemble, dem JACK Quartet, dem Ensemble Apparat, dem Ensemble Nikel, The Curious Chamber Players, Yarn/Wire, dem ensemble mosaik, dem Ensemble des Experimentalstudios des SWR, dem Talea Ensemble, dem œnm. österreichisches ensemble für neue musik, The BBC Scottish Symphony Orchestra, dem ensemble recherche, TAK, Vertixe Sonore, dem Ensemble Garage, dem Argento Chamber Ensemble, The Fidelio Trio, dem oh ton-ensemble, Distractfold, dem Longleash Trio zusammengearbeitet sowie mit Solisten wie Carol McGonnell, Richard Craig, Heather Roche, Bill Schimmel, Benjamin Marks, Patrick Stadler, Carlos Cordeiro, Ryan Muncy, Richard Haynes, William Lang, Laura Cocks, Lina Andonovska, Samuel Stoll und Callum G’Froerer.

Ihre letzten Projekte konzentrierten sich darauf, Erfahrungsumgebungen zu erzeugen, in denen dem Klang eine sowohl visuelle als auch akustische Dimension verliehen wird. Zu diesen Arbeiten gehört eyam i-v, eine Folge von fünf Attacca-Stücken, in deren Mittelpunkt die Klarinette und Querflöte in verschiedenen Konstellationen – Solo und Ensemble, elektronisch und orchestral – stehen, etwas mehr als zwei Stunden Musik, die sich um den Zuhörenden beständig in Form, Zeit und Bewegung verändert. rinn ist eine Zeitreise-Kammeroper, in der eine Mehrkanal-Klangskulptur eine Rolle spielt, die die Sänger und Schauspieler tragen, mit der sie interagieren und durch die sie verstärkt werden. Hinzu kommen räumlich choreografierte Kammerstücke wie I should live in wires for leaving you behind, anchor me to the land und
on magnetic fields; eöl mit einem neu entworfenen Instrument, das ein Musiker zugleich trägt und spielt; sowie surface stations, auf mehreren Ebenen angesiedelt, auf denen erweiterte Blechblasinstrumente, ein Vokalensemble und visuelle Elemente platziert werden.

Zu ihren aktuellen und zukünftigen Projekten zählen neue Arbeiten für das Vokalensemble Ekmeles und für den Soloposaunisten William Lang, Liminalities, eine Zusammenarbeit mit dem ensemble mosaic und der bildenden Künstlerin Anna Rún Tryggvadottir in Reykjavík und Berlin, ein Kammerorchesterstück für das Ensemblekollektiv Berlin, eine Reihe von Liedern für Gesang und Klavier für The Irish Art Song Project, ein abendfüllendes Werk für ELISON, eine Videoversion ihrer Oper rinn und die Entwicklung eines Outdoor-Musik-Spielplatzes für Kinder zusammen mit dem Bildhauer Brian Byrne.

Ann Cleare studierte am University College Cork sowie am IRCAM in Paris und promovierte an der Harvard University in Cambridge. Sie wird vom irischen Zentrum für zeitgenössische Musik –Contemporary Music Centre, Ireland (CMC) – vertreten, das auch viele ihrer Partituren bereitstellt. Ihre Werke werden bei Project Schott New York verlegt. Sie ist Assistant Professor für Musik und Medientechnologien am Trinity College Dublin. Als künstlerische Mitarbeiterin wird sie in den nächsten Jahren an der Entwicklung von Programmierung und Produktion elektronischer Musik des Dublin Sound Lab arbeiten. Ann Cleare ist Projektbeauftragte bei Sounding the Feminists (#STF), einer Gruppe, die die Prinzipien von Gleichheit, Fairness, Inklusivität und Diversity im irischen Musikleben vertritt.

www.cmc.ie
www.eamdc.com
www.annclearecomposer.com